Demié
In der Mode ist alles schon mal da gewesen. Weil wir geduldig
in Zeiten leben, die an sich schon etwas zu geduldig sind.
Auf dem Boden allgemeiner Toleranz blühen Vielfalt und
Beliebigkeit. Ein wirklich neuer Trend kann daher nur im
Rahmen einer strikten Verneinung gezündet werden. Designerin
Demié folgt dieser Idee. Sie ist die personifizierte
Verneinung von Konventionen und Kunstfasern. Demié ist
die Generalsekretärin der politischen Naturmode. Ihre Entwürfe
atmen. Kleidung aus dem Hause Demié dient dazu,
Menschen interessant zu machen. »Insbesondere den Langweiler
«, meint Demié. Sie ist eine Frau des offenen Wortes
im Dienst eines guten Tons: dem Klingeln ihrer Ladenkasse.
Als beinharte Geschäftsfrau bedient sie in ihrem Atelier eine
sehr spezielle Klientel aus dem Dunstkreis des Kulturbetriebes.
Strikt nach ihrer eigenen Vorstellung vom Dienst am
Kunden. »Chez Demié« werden Kunden nicht hofiert, sondern
gemassregelt. Das macht sie stark für ihren Alltag. So
verkauft Demié ihren Kunden nicht nur Kleidung, sondern
auch Erdvertrauen, inklusive einer Aura von Lässigkeit und
Menschlichkeit.»Da steht jemand, der sich um die wichtigen
Dinge des Lebens schert«, möchten ihre Kunden hören. Demiés
Kreationen sind Mode für Bewusste. Ihre Kunden wollen
Bewusstsein auf Schritt und Tritt. Sie wollen in jeder Faser
ihre individuelle Geisteshaltung spüren, empfinden und
ausstrahlen. »Manchmal etwas viel verlangt«, meint Demié.
Gammeldesignerin
» Mein Vorschlag für Ihren neuen persönlichen Stil: Staatsmännische Noblesse mit einem Hauch
Gosse. Damit sind Sie zu allen Anlässen unverschämt gut gekleidet. «
Gammeldesignerin
» Wo wir hier so gemütlich politisch zusammensitzen:
Wie wäre es denn mal mit einem ordentlichen
Bundes- verdienstkreuz für eine starke Frau,
die ihre Kreativität tief in den Dienst der Volksschönheit
gestellt hat? «