Dia
Dia ist eine besondere junge Frau. Eigentlich heisst sie Dianina−Christina Müller. Aber, da Fräulein Müller so offenherzig stolz auf ihre schlanke Silhouette ist, nennen ihre jungen Freunde und Feinde sie Dia. In ihrer Hoffnung, dass wir künftig zu mindestens einer dieser beiden Gruppen gehören werden, dürfen wir sie ebenfalls Dia nennen. Ihren Schmähnamen machte Dia ohnehin gleich zu ihrem Künstlernamen. Es wurde einer gebraucht. Denn Dia hat die Hauptrolle in einer wichtigen Schulaufführung bekommen. Tschaikowsky. Schwan. Nicht ohne künstlerischen An- spruch. Ein leichter, allgemeiner Erstneid zeigt Dia, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Naivität und Unschuld betrachtet Dia in diesem Kontext als Geschenke. Zum direkten Weiterschenken. An die Welt. Indem sie unschuldig und naiv auf die Welt zugeht. Bedauerlicherweise ist die Welt alles andere als unschuldig. Daher gibt es mit Dia und der Welt, die noch eine sehr kleine ist, öfter richtigen ärger. Ihr Gesichtsausdruck bewahrt Dia hin und wieder vor Gewalt. Unter dem Schutz des Kindchenschemas lässt es sich eben etwas bunter treiben. So gedeihen Allüren. Dia interessiert sich mit jeder Pore ihres Püppchengesichtes sehr für die Nöte und Sorgen anderer Menschen. Allerdings erst ab dem Erreichen ihrer ganz persönlichen Mitleidsschwelle. Mit den kleinen Problemen und Rechten ihrer Mitmenschen, belastet sie ihr Leben dagegen weniger gern. Damit müssen ihre Freunde und Feinde leben. Dia ist Egozentrik in Süss. Im Grunde sind wir alle ihre Opfer. Bühne frei.
Allürikerin
» Klar, dass für so eine mittelmässige Person wie Sie heute ein ganz grosser Tag ist. «
Dia
» Verausgabt Euch mal nicht so fanatisch. Ich muss mich nachher mit Euch umziehen. «